Über den PräRat im März 2018
Das Wetter war alles andere als frühlingshaft beim ersten Präventionsrat in diesem Jahr. Trotzdem war das „Forum für Alle“ am 22. März 2018 im PallasT recht gut besucht.
Nach der Begrüßung durch Bezirksstadtrat Jörn Oltmann, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung und Bauen (StadtBau) und Corinna Lippert, die bezirkliche Koordinatorin des Quartiersmanagement Schöneberger Norden, hatten Schülerinnen der Sophie-Scholl-Schule ihren großen Auftritt. Sie führten vor, was sie in "Weitergeben", einem dreijährigen Projekt des Jugend Museums zur Gewaltprävention, gemeinsam mit Schüler/innen aus Willkommensklassen erarbeitet haben. Dazu zeigten sie einen Film mit Interviews die die Schüler/innen mit Passanten zu Themen wie Religion und Liebe über Schule bis hin zu Ernährung und Sport geführt hatten. Und sie führten einige selbst entwickelte Szenen auf der Bühne des PallasT auf.
Frau Kupilas von bisog und Frau Buschmann von bwgt e.V. nutzten den Präventionsrat, um das gemeinsame Projekt "Nachbarn in Bewegung (-landschaft)" vorzustellen. Das Projekt, das über das Programm Soziale Stadt gefördert wird (Netzwerkfonds), will in den nächsten Jahren die Menschen im Schöneberger Norden dazu verführen, sich im Alltag mehr zu bewegen und sich sportlich zu betätigen. Bald werden wir hier eine Projektbeschreibung dazu verlinken.
Unter dem Tagesordnungspunkt "Kiez Aktuell", der sich den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger widmet, wurden viele Themen angesprochen.
Bezirksstadtrat Jörn Oltmann informierte zunächst über den aktuellen Stand des QM-Verstetigungsverfahrens. Der von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen beauftragte Gutachter hat das Quartier Schöneberger Norden als „verstetigungsreif“ eingestuft. Nun sollen noch die aktuellen Zahlen aus dem Monitoring Soziale Stadt 2017 abgewartet werden, die bei der Entscheidung mit berücksichtigt werden sollen. Herr Oltmann machte sehr deutlich, dass der Bezirk die Einschätzung der Senatsverwaltung nicht teilt, und dass er sich für die Beibehaltung des Quartiersmanagements Schöneberger Norden über den 31.12.2020 stark macht. Die Entscheidung des Senats ist frühestens Ende April oder Mai zu erwarten.
Ein Anwohner berichtete über Baumfällungen an der Bülowstraße 50. Dort wurden fünf Bäume gefällt, ohne dass die Anwohnerschaft vorher informiert wurde. Dies geschah in Vorbereitung der geplanten Baumaßnahmen (Yorckvorplätze).
Ein Bewohner wies auf die Lage im Wohnhaus Potsdamer Straße 163 hin. Das Wohnhebäude steht seit 2,5 Jahren leer, lediglich die Gewerbeflächen im Erdgeschoss sind vermietet. Die Zweckentfremdungsverbotsstelle im Bezirksamt wird darüber informiert.
Einige Anwesende zeigten sich betroffen von der Situation an der Spreewald-Grundschule. Die Schule hat einen Wachschutz beauftragt. Der Wachschutz dient dem Fernhalten von schulfremden Personen. Bezirksstadtrat Oliver Schworck, der Leiter der Abteilung Jugend, Umwelt, Gesundheit, Schule und Sport (JUGS), kümmert sich darum. Eine Gegensprechanlage anstelle des derzeitigen Wachschutzes ist im Gespräch, und ein zusätzlicher Sozialarbeiter soll kommen. Auch die Senatsverwaltung ist inzwischen eingebunden.
Anwohner/innen fragten nach, warum es trotz einer Ankündigung auf dem Präventionsrat keine öffliche Informationsveranstaltung zu den Yorck-Vorplätzen: gegeben hat. Herr Oltmann bedauerte dies, zu dem Zeitpunkt der Ankündigung sei die Planungen jedoch schon zu weit fortgeschritten gewesen. Die Urban-Gardening-Flächen sollen aber bleiben. Die Wall-Toilette, die derzeit verstärkt die Drogenszene anzieht, soll nicht versetzt werden. Am 19. April 2018 wird eine öffentliche Veranstaltung im Rathaus Schöneberg durchgeführt, auf der auch die Planung zu den Yorckvorplätze vorgestellt werden soll.
Zur Zietenstraße wurde berichtet, dass dort die Lärmbelästigung in der Nacht durch Besucherinnen und Besucher des Café Rex zum Ärger der Anwohner/innen zunimmt. Anwohnerinnen und Anwohner werden bedroht, und das Milieu verschärft sich weiter. Die Nachbarschaft bekam den Tipp, in akuten Fällen die Polizei einzubeziehen. Das Bezirksamt wird mit dem Café-Inhaber reden, versprach Stadtrat Oltmann. Außerdem wird die Betriebsgenehmigung des Café Rex geprüft.
Milieuschutz (Soziale Erhaltungsverordnung) gilt seit März 2018 für den Schöneberger Norden. Es stehen bezirksweit acht Gebiete und damit 34 Prozent der Bevölkerung unter Milieuschutz. Mehr dazu finden Sie hier.
Jörn Oltmann berichtete auf Nachfrage, dass Potse und drugstore unter Umständen in die Bülowstraße 90 (Gewobag) oder an einen Alternativstandort ziehen. Auch für den PallasT wird ein Ausweichstandort gesucht.
Zum Neubau Bautzener Straße:gab es erneut Nachfragen zu den angekündigten WBS-Wohnungen. Die hohen Mieten von Neubauten wirken sich auf den Mietspiegel aus. Daher besteht für das Objekt folgende Vereinbarung zwischen Bezirksamt und Investor: Es entstehen 45 Wohnungen mit WBS-Miete (8,50 € nettokalt) sowie 37 Wohnungen mit einer Miete unter 13 € nettokalt, davon sollen 10 Wohnungen unter 12 € nettokalt liegen. Die neuen (hohen) Mieten kommen nach 3 bis 4 Jahren in den Mietspiegel.
Im Anschluss wurde die langjährige Webredakteurin Susanne Wolkenhauer, die sich seit dem Jahr 2000 mit dem Quartiersmanagementverfahren beschäftigte, mit Blumen und herzlichen Worten von Stadtrat Oltmann, Bezirkskoordinatorin Lippert und dem Team-QM verabschiedet. Sie wechselte im Dezember zum Wochenmagazin FORUM. Den Staffelstab übergab sie an Gerald Backhaus, der seit Januar 2018 als Webredakteur die Quartiersseite www.schoeneberger-norden.de betreut.
Quartiersmanager Peter Pulm berichtete über Neues aus dem QM. Er wies auf einige Projekte hin, für die in diesem Jahr gemeinsam mit dem Quartiersrat die Finanzierung gesichert wurde. Dazu gehören die Projekte "Wachse, wachse und gedeihe"(zum Projekt hier), Kreativ im Kiez (mehr zum Projekt hier), und der zweite Informelle Treffpunkt. Auch das Projekt "Mieten und Wohnen" (mehr dazu hier), - eine "Herzensangelegenheit" von QM und QR – kann bis Ende 2020 weitergeführt werde. Der neue Träger LPG wird im April die Arbeit aufnehmen. Noch ein Hinweis zum Vormerken: Der diesjährige Tag der Städtebauförderung am 5. Mai wird als Fest der Religionsgemeinschaften begangen, ein weiteres Highlight neben den Kiezfesten, die auch in diesem Jahr wieder stattfinden werden.
Der nächste PräRat findet am Donnerstag, 21. Juni 2018, um 19 Uhr im PallasT statt. Dort wird sich LPG dann mit ihren Vorhaben zum Projekt "Mieten und Wohnen" beschäftigen.