Über den PräRat im September 2019 - CAMPUS, Stadtteilkoordination, Verstetigung und mehr ...

Beim dritten Präventionsrat in diesem Jahr im PallasT standen die Themen Stadtteilkoordination und CAMPUS der Generationen im Mittelpunkt. Neu ist in diesem Jahr, dass die PräRat-Sitzungen zu bestimmten Themen veranstaltet werden, Bewährtes wie Kiez Aktuell, Nachgehakt, Neues aus dem QM und kulturelle Vorstellungen aber bleiben.

Bezirksstadtrat Jörn Oltmann

Corinna Lippert, die bezirkliche Koordinatorin des Quartiersmanagements Schöneberger Norden

Quartiersmanager Peter Pulm

Bei der Vorstellung OE SPK, Regionalkoordination und Stadtteilkoordination plus: Claudia Hillmann-Martin und Aeneas Gesell mit Stadtrat Oltmann

Ibo Omari vom Kulturelle Erben e.V.

Das "Forum für Alle" am 26. September 2019 wurde wie gewohnt durch den Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bauen, Jörn Oltmann und Corinna Lippert, die bezirkliche Koordinatorin des Quartiersmanagements Schöneberger Norden, moderiert.

Kiez aktuell

Unter dem Tagesordnungspunkt "Kiez Aktuell", der sich den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger widmet, wurden verschiedene Themen angesprochen.

Potsdamer Straße 131
Im Innenhof herrscht Lärm, u.a. durch einen Hotelneubau auf dem Nachbargrundstück und eine Gaststätte mit Sommergarten im Hof sowie durch die Gäste eines Imbisses und Emissionen von der Potsdamer Straße. Eine Mieterin dieses Gewobag-Hauses wünscht sich eine Umsetz- bzw. Ersatzwohnung. - Stadtrat Oltmann: Bitte an den Vermieter wenden und um Unterstützung bitten. Hinweis: Tauschportal www.inberlinwohnen.de

Bürger_innenrat (BR) und -café im Schöneberger Norden
Ist das etwa die Nachfolge des Quartiersrats? Es gibt doch schon genug hier wie QR, PräRat usw. - Oltmann: Nein. Der BR ist für den gesamten Sozialraum zuständig und kommt einmalig zu einem Thema zusammen. Das Bezirksamt bewarb sich bei der Senatskanzlei für alle 7 Bezirksregionen und erhielt den Zuschlag, so dass Bürger_innenräte in 7 Ortsteilen des Bezirks veranstaltet werden konnten/ können, jeweils unter dem Thema „Was braucht es, um die Region lebenswerter zu machen“. Sie sind als Ergänzung bestehender Beteiligungsangebote gedacht. Mehr dazu hier

Großbaustelle Commerzbank
Es gibt zu wenige Kontrollen durch die Behörden, es sollte z.B. auf Asbest überprüft werden. Außerdem gibt es zu viel Durchgangsverkehr der Baufahrzeuge. Gewünscht wird, eine Sackgasse ab der Tiefgarageneinfahrt z.B. durch Bepflanzungen einzurichten. Bauzeiten werden nicht eingehalten, auch abends und am Wochenende herrscht Baulärm. Die Parkplätze sind knapp, weshalb um Verkehrsberuhigung gebeten wird. - Oltmann: Das Bezirksamt wird das prüfen.

Pallasseum / Verkauf an die Gewobag
Eine Vertreterin des Kiezpalavers befürchtet eine Verschlechterung der Hausverwaltung durch den Eigentümerwechsel. Was macht das QM? - Quartiersmanager Peter Pulm: Das QM ist sehr aufmerksam. Bislang gibt es keine Indizien für eine Verschlechterung der Mietsituation. Ein Mieterbeirat sollte gegründet werden.

Situation des "Umsteigers"
Das Bezirksamt ist zur Zukunft dieses Gebäudes in der Yorckstraße weiterhin im Gespräch mit dem Investoren-Ehepaar Semer. Die Baumaßnahme/Sanierung wurde nach hinten gestellt. Die Kulturellen Erben sind nach wie vor als Nutzer im Gespräch.

Gefahr durch Bauarbeiten an der U7 am U-Bahnhof Yorckstraße - gefährliche Querung der Yorckstraße
Stadträtin Heiß bat bereits den Staatssekretär für Verkehr, Herrn Streese (SenUVK) um Unterstützung in Form einer Ampel zur sicheren Querung der Yorckstraße auf der Höhe der U-Bahneingänge während der Bauzeit.

Kiezanker Kurmärkische Straße – CAMPUS der Generationen
Gibt es dazu Bürgerbeteiligung, ein Mitbestimmungsverfahren? Für eine schlichte Baumaßnahme ist kein Bürgerbeteiligungsverfahren vorgesehen. Die Gewobag wird jedoch sowohl auf dem Präventionsrat als auch im Stadtentwicklungsausschuss ihr Bauvorhaben vorstellen.

Ampel Steinmetz- / Goebenstraße
Diese Ampel stellt eine Gefahr dar, weil es dort zu unübersichtlich ist. - Oltmann: Das Bezirksamt wird sich darum kümmern.

Fahrrad-Problemzone Kurfürstenstraße Richtung Gleisdreieck-und Nelly-Sachs-Park
Viele Fahrradfahrer/innen, viele Unfälle mit Fußgänger/innen, das Kopfsteinpflaster ist schwierig für Fahrräder, weshalb oft auf den Bürgersteig ausgewichen wird. Ein Fahrradweg fehlt. - Oltmann: Ein Umbau ist in Vorbereitung durch das dort zuständige Bezirksamt Mitte (Realisierung voraussichtlich 2021).

Ehrenamtsbüro: Neues Fortbildungsprogramm
Herr Ludwig vom Ehrenamtsbüro Tempelhof-Schöneberg wies auf das neue Fortbildungsprogramm zum Thema Ehrenamt hin, insbesondere zum Thema „Junges Ehrenamt“.

Nachgehakt

Umzug der Jugendclubs Potse/ Drugstore
Es wurden Lösungen an drei Orten gefunden: Räume in der Potsdamer Straße 134 für "leise Nutzungen", in der Bergholzstraße für Proben und im Kreuzberger Club Musik & Frieden in der Falckensteinstraße für Konzerte.

Vorstellung OE SPK, Regionalkoordination und Stadtteilkoordination plus

Claudia Hillmann-Martin und Aeneas Gesell berichteten über die Regionalkoordination als Scharnier zwischen Akteuren in den Bezirksregionen und der Verwaltung. Das Ziel der Regionalkoordination ist die Verbesserung der Lebensqualität durch eine Aktivierung und bessere (Aus-)Nutzung der lokalräumlichen Ressourcen mittels Vernetzung bereits bestehender Initiativen, Akteuren und sonstiger Projekte. Auf Grundlage eines Senatsbeschlusses im Jahr 2008 installierte der Bezirk Tempelhof-Schöneberg 2013 die Regionalkoordination mit dem Ziel, in sieben Regionen des Bezirks jeweils eine Regionalkoordination einzurichten. Zum Jahresende 2019 wird bereits die fünfte besetzt. Aeneas Gesell ist in der OE SPK der neue Mann für den Schöneberger Norden. Kontakt zu ihm hier.

Das Projekt „Stadtteilkoordination plus“ wird noch näher am Schöneberger Norden dran sein als die Regionalkoordination. Das Projekt wird von Mai 2020 bis Dezember 2024 zu gleichen Teilen vom Bezirksamt und dem QM (Programm Soziale Stadt) gefördert. Es ist ein wichtiges Verstetigungsprojekt für das Quartiersmanagement. Die „Stadtteilkoordination plus“ soll bereits vor dem Auslaufen des Quartiersmanagements im Mai 2020 mit der Arbeit beginnen, um so einen Wissenstransfer mit dem QM zu gewährleisten. Für den Bezirk ist der Schöneberger Norden eine Modellregion, in der das Instrument „Stadtteilkoordination“ ausprobiert wird. Wer das Projekt „Stadtteilkoordination plus“ personell übernimmt, wird im Rahmen des klassischen QM-Auswahlverfahrens, das durch QM, QR und Bezirksamt durchgeführt wird, bestimmt. Die AG SPAS darf sich als Träger des QM-Verfahrens nicht darauf bewerben. Hier erfahren Sie mehr darüber und wie Sie Herrn Gesell kontaktieren können.

Film von den Kulturellen Erben

Ibo Omari von den Kulturellen Erben zeigte einen kleinen Film über den Verein und das Soziale-Stadt-Projekt „Kreativ im Kiez“ sowie zur Aufklärungsaktion „PaintBack“. Weitere Projekte, die der Verein realisierte, sind neben den Breakdance-Workshops auch Spielplatzverschönerungen, sowie das Umsteiger-Projekt. Die Wurzeln der Kulturellen Erben liegen im damaligen Kult-HipHop-Laden Downstairs in der Goebenstraße; dort wo sich der Verein 2013 gründete. Dies geschah aus der Überzeugung heraus, dass die authentische Schöneberger Jugendkultur weiter gefördert und bewahrt werden sollte. Mehr dazu erfahren Sie hier

CAMPUS der Generationen

Corinna Lippert, die bezirkliche Koordinatorin des Quartiersmanagements Schöneberger Norden und Quartiersmanager Peter Pulm erläuterten in ihrem Vortrag erstmals das Konzept des CAMPUS der Generationen im Kurfürstenkiez. Dieser künftige Ankerort ist sehr wichtig zur Verstetigung erfolgreicher QM-Ansätze im Schöneberger Norden und zur Aufwertung der sozialen Infrastruktur für Kinder, Jugendliche und Familien. Insgesamt werden fast 10 Millionen Euro aus dem Programm Soziale Stadt ausgegeben. Die vier Einrichtungen Villa Schöneberg, Nachbarschaftszentrum Kurmark, Kita "Haus der Kinder" und perspektivisch das Nachbarschaftszentrum Huzur sollen am Ende beteiligt sein. Die umfassende Idee des CAMPUS ist ein Ergebnis der langen Arbeit des QM im Quartier, vor allem in den Bereichen Nachbarschaft, Bildung und Beteiligung gemeinsam mit den Trägern vor Ort entwickelt. Im CAMPUS sollen in Zukunft wichtige, den Stadtteil betreffende, zusätzliche Funktionen angesiedelt sein, z.B. im Zusammenhang mit Bürgerbeteiligung und ehrenamtlichem Engagement.

Der CAMPUS beinhaltet zwei Bausteine: die Baumaßnahmen und die Netzwerkarbeit zwischen den beteiligten Trägern und für das gesamte Quartier.

Die beiden nicht mehr zeitgemäßen Gebäude der Villa Schöneberg und des Nachbarschaftszentrums Kurmark werden abgerissen. An dieser Stelle werden zwei Gebäudekomplexe sowie der vorhandene Spielplatz neu gebaut. Bis 2024 sollen dadurch zusätzliche und besser geeignete Räume für die beteiligten Einrichtungen und neuer, bezahlbarer Wohnraum entstehen. Für den Bau der Gebäude ist die Gewobag und für den Spielplatz der Fachbereich Grünflächen verantwortlich.

Über dem Nachbarschaftszentrum Kurmark, das u.a. einen großen Veranstaltungsraum erhält, wird es voraussichtlich bis zu 60 Wohnungen geben. Von diesen wird die Hälfte für Mieten zwischen 6,50 und 8 Euro angeboten. 15 Wohnungen davon sollen am Wohnungsmarkt Benachteiligten zur Verfügung gestellt werden. Die Villa Schöneberg erhält einen großen Multifunktionsraum für Sport und Bewegungsaktivitäten. Ein Teil der Wohnungen in den oberen Geschossen sollen für bedürftige Jugendliche und junge Erwachsene reserviert werden.Hier übernimmt das Jugendamt die Betreuung.

CAMPUS-Koordination

Dagmar Jotzo vom Jugendamt stellte das geplante Soziale-Stadt-Projekt „CAMPUS-Koordination“ vor, das dieses große Bauprojekt von 2021 bis 2014 begleiten soll. Aufgrund der vielen beteiligten Akteure und Einrichtungen und der vielen Ideen für die Zukunft war ein solches Projekt notwendig geworden. Damit soll vor allem das interne Zusammenwirken aller Beteiligten vernetzt und moderiert werden. Eine weitere wichtige Aufgabe wird die gemeinsame Entwicklung eines einrichtungsübergreifenden Raumnutzungskonzeptes sein. Am Ende soll der CAMPUS von den beteiligten Trägern und Einrichtungen gemeinsam gesteuert werden. Ein solches Trägermodell muss wachsen. So sollen in Zukunft Synergieeffekte entstehen.

Neues aus dem QM

Peter Pulm berichtete am Ende über Aktivitäten im Quartier und zog eine tolle Bilanz: Die drei Straßenfeste - Steinmetzstraßenfest, Großgörschenstraßenfest, Fest des Netzwerkes der Religionen - und das 5. Bildungsfest waren auch in diesem Jahr erfolgreich – für die Nachbarschaften, für die Familien und für die Beteiligten im Schöneberger Norden.

Termin zum Vormerken: Am 22.10.2019 findet das 9. Kiezgespräch im Treff 62 statt.

Der nächste PräRat findet am Donnerstag, 5. Dezember 2019, um 19 Uhr, im PallasT statt. Thema werden dann Netzwerke sein, wie z.B. Bildungsnetzwerk Schöneberg Nord, Netzwerk der Religionsgemeinden, Jungen- und Mädchensport und Garten-Netzwerk.