Kreativ im Kiez (2015–2020) – Der HipHop im Schöneberger Norden geht weiter

Für manche immer noch eine komische Geschichte – laute Beats, Graffiti, Rap. Im Schöneberger Norden bietet HipHop als wichtiger Bestandteil der lokalen Jugendkultur einen erfolgreichen Ansatz, um mit Jugendlichen aus dem Quartier gewaltpräventiv zu arbeiten. Bei dem Projekt „Kreativ im Kiez - Die HipHop Werkstatt“ ging es nicht darum, HipHop zu vermarkten oder Streetart museal zu präsentieren. Hier ging es darum, die Jugendkultur auf der Straße zu lassen um die Jugendlichen dort zu finden und abzuholen. Von 2015 bis 2020 setzte das Projekt der Kulturellen Erben e.V. seine erfolgreiche Arbeit um. Nur Corona bereitete 2020 einiges Kopfzerbrechen.

Das Programm 2018 und die Crew

Breakdance Workshop mit Chico 2018

Ein Ort für Jugendliche an der Großgörschenstraße (Informeller Treffpunkt)

Graffitiaktion des Projektes mit Kids 2017

Ibo Omari von den Kulturellen Erben e.V. (re.) mit Jugendstadtrat Oliver Schworck

Das war bei der HipHop Jam im Gleisdreieckpark 2016.

Breakdance-Workshop im PallasPark

Graffiti-Workshop im Lilli-Flora-Park

Eigentlich schon lange dabei und hoffentlich bald wieder ganz aktiv im Quartier: Die Kulturellen Erben e.V. aus dem Schöneberger Norden mit ihrem Projekt „Kreativ im Kiez“ von 2015 bis 2020. Die erste Runde mit Jugendlichen hatten die Spezialisten in Sachen Straßenkultur von 2015 bis 2017 im Schöneberger Norden gedreht. Wegen des Erfolges wurde das Projekt noch einmal bis zum Ende des QM verlängert und ging 2018 in die zweite Runde.

Die vier Säulen des Hip Hop - für Integration und gegen Gewalt

Die Kulturellen Erben sehen das so: „Die vier Elemente des HipHop sind: Breakdance, Graffiti, DJing und Rap-Musik. Genau in diesen Bereichen setzt das Projekt "Kreativ im Kiez: Die HipHop-Werkstatt" an, um einen authentischen Weg zu den Jugendlichen zu finden, weiteres Vertrauen aufzubauen und sowohl bei der Identitätsfindung zu helfen als auch ein gemeinschaftliches Gefühl im Kiez zu schaffen - mit weniger Frust, Gewalt und Identitätskrisen und mit mehr Vorbildern, Erfolgserlebnissen und Perspektiven. Als multikultureller Verein, dessen Gründungsmitglieder selbst Migrationshintergrund besitzen und mit der HipHop-Kultur (im Schöneberger Norden) groß geworden sind, ist es eben auch ein starkes Anliegen, das Integrationsgefühl zu stärken. Zusätzlich machen es sich die Kulturellen Erben zur Aufgabe, Gewaltpotential im Kiez zu reduzieren. All dies erfolgt durch die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und den Werten der Berliner HipHop Kultur.“

Das gut vernetzte Projekt setzte auf gute Zusammenarbeit im Schöneberger Norden und kooperierte mit Vielen, z.B. mit dem PallasT, der Villa Schöneberg, dem Pallasseum, mit Treff 62, Fresh 30 und QM. Der Verein Die Kulturellen Erben e.V. hat sich in den letzten Jahren auch über die Projektarbeit zu einem wichtigen Akteur und Ansprechpartner im Quartier entwickelt - mit eigenen Zielen und Perspektiven.

Graffiti – Breakdance – Djing – Rap - Workshops – Jams im Park - Block Partys

In den Jahren 2018 und 2019 entfaltete das Projekt zahlreiche Aktivitäten. So fanden jährlich ungefähr acht Workshops im Schöneberger Norden statt mit den Schwerpunkten Breakdance und Graffiti. Alle waren kostenlos für Jugendliche aus dem Schöneberger Norden. Dazu kamen die große HipHop Jam im Park am Gleisdreieck im August 2018 und die Pallasseum-Block Party in 2019. Die Kulturellen Erben gestalteten mit Jugendlichen die beiden Informellen Treffpunkte für Jugendliche im Schöneberger Norden, einzelne Wände im Quartier und die ARENA am Pallasseum, aber auch Banner fürs QM, eine Hauswand im Lilli-Flora Park oder eine Leinwand im Rathaus Schöneberg - alles total legal. Das Projekt war von Anfang mit Angeboten auf den jählichen Kiezfesten, auf Schulfesten und auch beim Bildungsfest 2019 mit dabei und suchte das Gespräch mit Kindern und Jugendlichen. Die Termine fanden die Kids oder auch ihre Eltern überall im Schöneberger Norden - auf Flyern und Plaketen, bei den Kulturellen Erben, auf facebook und natürlich im PallasT oder bei LEGACY BERLIN, wo viele Workshops stattfanden. Darüber hat sich der Träger auch in den Netzwerken für die Situation der Jugendlichen stark gemacht, z.B. auf dem Präventionsrat, in den Kiezgesprächen und in der AG Gewaltprävention im Schöneberger Norden - und wird dies sicher auch in Zukunft tun.

Das große Ziel: ein eigenes kleines Jugend-Kultur-Nachbarschaftszentrum im KulmerKiez

Der Verein ist mittlerweile etabliert im Quartier Schöneberger Norden. Seit Jahren versuchen die Kulturellen Erben dort eigene Räume für ihre Aktivitäten im Bereich Jugendkultur und Gewaltprävention zu finden und ein Kiezzentrum aufzubauen. Ob sie ihr Ziel erreichen und die ehemalige Gaststätte "Umsteiger" an den Yorckbrücken irgendwann nutzen können, wird die Zukunft zeigen. Das Bezirksamt unterstützt die Kulturellen Erben bei ihrem Anliegen, aber noch hat der Vermieter seine bereits gemachte Zusage nicht eingehalten.

Wer mehr über das Projekt wissen möchte, kann gerne Kontakt aufnehmen:

Projektteam
Ibrahim Omari
Yorckstraße 53
10965 Berlin
E-Mail: legacy.bln@gmail.com

Victoria Tschirch
E-Mail: Victoria.tschirch@gmail.com 

Team Quartiersmanagement, AG SPAS e.V.
Peter Pulm
Tel: 030/ 23 63 85 85
E-Mail: pulm@ag-spas.de

Das Projekt „Kreativ im Kiez: Die HipHop-Werkstatt“ wurde gefördert über das Quartiersmanagement aus dem Programm Soziale Stadt.

 

Text: Peter Pulm (QM); Grafik: Die Kulturellen Erben e.V. (1);  Fotos: Die Kulturellen Erben e.V. (2, 6), QM (3, 4, 5, 7, 8)