Berlins erste ARENA vor dem Pallasseum eröffnet - heiß war nicht nur die Sonne

An Berlins heißestem Tag in diesem Jahr übergaben die Macher der ARENA vor dem Pallasseum die Klangskulptur der Kiez- und Weltöffentlichkeit - mit kalten Getränken, Sonnenschirmen, Schweiß, internationalen Sounds und Beats und Graffiti aus dem Schöneberger Norden. Trotz der Hitze kamen über 100 Menschen.

Die Techniker hatten bis kurz vor 14 Uhr an der Optimierung der Schaltung gefeilt, die Crew schaffte Sonnenschirme heran und legte 200 Flaschen Trinkwasser auf Eis und der Künstler zog sich rechtzeitig sein weißes Hemd über. Alles mit der nötigen Lässigkeit, alles auf den Punkt.

Drei heisse Tage hatten der Aufbau und die Installation der Anlage vor dem Pallasseum gedauert, über vier Tage verwandelte sich das Büro des Quartiersmanagements in eine Werkstatt und den Backstage-Bereich. Davor hatte Benoît Maubrey die Skulptur mit Helfern über mehrere Monate in seinem Werkstattatelier zusammengebaut. Ein Marathon.

Aber dann war der ganze Stress vergessen. Ein gut aufgelegter Benoît Maubrey eröffnete die viermonatige Aktion vor laufenden Kameras mit einer sprühenden Rede. Unüberhörbar steht er hinter seiner Idee, und das besonders nach den guten Erfahrungen vor Ort von Anfang an und den ersten Kontakten und Gesprächen mit Bewohner/innen des Pallasseums. Der pure Optimismus.

Auch für Stephan Kruhl von der Projektgalerie Zwitschermaschine war die "Zeit des Leidens" vorbei. Er hatte lange und zäh für die Finanzierung des Projektes gekämpft und die Realisierung an dieser Stelle erst möglich gemacht.

Das Programm, das Claudius Hagemeister und die Leute von Beatbox Battle ab 14.30 Uhr mit Mikro und Loop Station perfomten, war sensationell, auch wenn das Publikum sich von den Sounds und Beats eher verhalten mitreissen ließ - kein Wunder bei der Gluthitze, die nur der Anlage nichts auszumachen schien.

Über drei Stunden arbeiteten die Kulturellen Erben aus dem Schöneberger Norden mit Verstärkung aus Kreuzberg an dem Graffiti auf der Rückseite der Skulptur. Fast wären sie fertig geworden, aber am Ende waren die Dosen zu früh leer.

Ohne das Wasser aus den Trinkflaschen und dem Gartenschlauch zur Kühlung hätten nicht soviele bis 17.30 Uhr durchgehalten. Am Ende bekamen auch die durstigen Bäume noch etwas ab.

Nun steht sie da, die ARENA, und erfüllt ihren Zweck. Schon jetzt bleiben viele Menschen stehen, staunen, fotografieren, lassen sich fotografieren oder machen Selfies, zeigen Respekt vor der Idee und der Skulptur. Die Bewohner/innen des Pallasseums fangen an, die Skulptur zu benutzen. Noch trauen sich nicht viele an das offene Mikro. Die Sounds, die aus den Boxen kommen, sind noch verhalten - noch  ...

Mehr zur ARENA hier ...

Das Projekt wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds und vor Ort unterstützt vom Quartiersmanagement Schöneberger Norden.

text: Peter Pulm (QM); fotos: Peter Pulm (QM), foto 2: Karin Kutter